Erklärung des Begriffs Peak States

Kurzversion:
Peak States sind Bewusstseinszustände von subjektiven Wohlgefühlen und objektiven Funktionalitäten, die den Alltag beeindruckend verschönern und erleichtern können. Viele Menschen kennen einige dieser Erfahrungen aus eigenem, meist kurzfristigen Erleben, und in der spirituellen oder schamanischen Literatur verschiedenster Traditionen sind manche dieser Peak States ausführlich beschrieben. Diese Bewusstseinsplateaus sind weitgehend unabhängig von äußeren Umständen, und über lange Zeiträume hinweg stabil.

Langversion
von Grant McFetridge
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, das manche Menschen einfach glücklicher, gesünder, erfolgreicher das Leben mit seinen Höhen und Tiefen meistern als Sie? Natürlich, das fällt jedem auf, und natürlich gibt es viele Gründe für diese Tatsache. Die derzeitige psychologische Lehrmeinung geht davon aus, dass diese Menschen eine bessere Kindheit hatten, weniger Trauma durchmachten, einen besseren genetischen Hintergrund haben, bessere Freunde usw. Bei diesem Vorstellungsmodell läuft es letzten Endes auf einen der beiden Faktoren hinaus: bessere Gene oder besseres Umfeld. Kürzlich wurde dies noch um einen Faktor erweitert: die vorgeburtliche Fürsorge. Aber Moment mal - unsere kulturellen Vorstellungen darüber, warum es einigen Menschen einfach besser geht, hat einen Haken, den man entdeckte, als eine Langzeit-Studie an aufgrund ihrer ungünstigen Kindheitsumgebung als Risikogruppe eingestuften Menschen machte.

Vor zwanzig Jahren fand man durch diese Studien heraus, dass, entgegen aller Erwartung, eine kleine Anzahl aus dieser „Risikogruppe“ ihre schrecklichen Kindheitserfahrung machte und trotzdem dabei gedieh. Sie wurden als „die unverletzlichen Kinder“ bekannt. Die Existenz dieser Kinder sorgte für einen Aufruhr, weil einige Leute diese Aussage dieser Daten so interpretieren, dass zwecklos sei, Risikokindern zu helfen, da ja offensichtlich das Umfeld keinen Unterschied mache. Natürlich war dieses Argument lächerlich, da ja nur einige wenige Kinder in diese Kategorie fielen. Trotzdem gab das Resultat der Studie zu denken. Man möchte annehmen, dass diese Kinder einfach Glück im genetischen Lotto des Lebens hatten, jedoch was noch rätselhafter war: Gelegentlich kam es vor, dass diese „unverletzlichen“ Kinder als Erwachsene auf einmal nicht mehr unverletzlich waren. Um dies zu erklären, entschied nun die konventionelle Theorie, dass es einen Schwellenwert des sich ansammelnden Traumas geben musste, den einen Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Allerdings war das eine recht schwache Erklärung, da eine gute Anzahl dieser Erwachsenen sich mittlerweile in recht guten Lebensumständen befand.

Wenden wir unsere Aufmerksamkeit nun von diesen überdurchschnittlichen Menschen die wir kennen und den unverletzlichen Kindern ab, und befassen wir uns mit etwas in unserem eigenen Leben, das uns möglicherweise eine Antwort gibt. Hatten Sie jemals einen Moment im Leben, in dem Sie sich ganz anders und herrlich fühlten? Alles schien ganz außerordentlich perfekt zu sein, die Zeit schien sich zu verlangsamen, als ob Sie wieder ein Kind wären, oder irgendein anderes Merkmal war so ausgeprägt und einzigartig, dass Sie es nie vergaßen? Diese Momente nennt man „Gipfelerfahrung“. Wäre es nicht toll wenn man dazu in der Lage wäre sein ganzes Leben in diesem Zustand zu sein? Jeden Tag – nicht nur für die kurze Zeit, die Sie erlebt haben?

Was wäre nun, wenn sich viele dieser überdurchschnittlichen Erwachsenen oder unverletzlichen Kinder genau in einem derartigen, fast durchgehenden Gipfelzustand befänden? Das würde doch sicherlich genau dazu führen, dass sie belastbarer und glücklicher als der Rest von uns scheinen, obwohl man dieses Ergebnis leicht übersehen könnte, hätte man nicht eine Möglichkeit dies zu testen. Und folgerichtig stellte sich heraus, dass ein prozentual geringer Bevölkerungsanteil in einem annähernd durchgehenden Gipfelzustand lebt. Obwohl es verschiedene dieser Zustände gibt, die spontan vorkommen, gibt es einen, den wir „Lebendigkeit“ nennen, der wohl am offensichtlichsten und deutlichsten ist. Dieser Zustand hat bestimmte Charakteristiken, aber das für unsere Diskussion wichtigste ist das die Person in diesem Zustand ihre Vergangenheit nicht als emotional traumatisch empfindet. Sie erleben die Gegenwart mit einem unterschwelligen Gefühl von Ruhe, Frieden und Leichtigkeit, dass weiterbesteht, auch wenn sie andere Gefühle haben. So ein Zustand führt unabhängig von vergangenen oder gegenwärtigen Umständen zu einer viel besseren Lebensqualität. Allerdings können bestimmte Umstände diesen Zustand auch wegnehmen. Genau wie bei den unverletzlichen Kindern, die dann irgendwann nicht mehr unverletzlich waren.
Wenden wir uns nun dem Standpunkt der konventionellen Psychologie zum Thema Gipfelzustände zu.

Die geschichtliche Entwicklung
Dr. Abraham Maslow, einer der Gründer der Humanistischen Psychologie macht in den sechziger Jahren ein ihm aufgefallenes Phänomen bekannt, das er „Gipfelerfahrungen“ nannte. Das waren diejenigen Momente, in denen das Leben eine einfach wunderbare Erfahrung wurde. Sie kamen beispielsweise dann vor, wenn man von besonderer Schönheit umgeben war, oder während einer körperlichen Betätigung wie einem Wettlauf oder im Zusammenhang mit einer Reihe anderer Gründe oder auch ohne jeden Grund. Die Humanistische Psychologie bildete sich teils um dieses Phänomen zu untersuchen. Obwohl eine enormen Menge an Techniken, Methoden, Übungen und Therapien dieser Bewegung entsprang, lief es doch darauf hinaus, dass man immer noch nicht verstand, was denn nun Gipfelerfahrungen hervorrief und warum einige Leute sich erlebten und andere nicht und wie man diese Erfahrungen nun schnell und permanent selbst haben könnte. Tatsächlich wurde sogar angezweifelt, dass man diese Erfahrungen wirklich als permanenten Seinszustand haben könne.

Die Verwirrung darüber, was sich denn nun wirklich dahinter verbarg, wurde im laufe der Jahre immer größer, als man mehr und mehr Daten aus verschiedenen religiösen, spirituellen, psychologischen und schamanischen Gruppen zusammen trug. Spirituelle Gruppen sprachen von spirituellen Zuständen, waren sich jedoch nicht darüber einig, welche das nun seien oder welche am besten seien. Als dann verschiedene Techniken wie z. B. Meditation Eingang in die Alltagskultur fanden hatten außerdem eine ganze Menge von Leuten eine Reihe von unterschiedlichsten spirituellen und anderen Erfahrungen. Aufgrund all dessen bildete sich ein weiterer Zweig der Psychologie, die Transpersonelle Psychologie, um diese sagenhaften Erfahrungen und Zustände zu studieren.

In den siebziger und achtziger Jahren gab es einen enormen und enthusiastischen Schub für diese Arbeit, in den neunziger Jahren dagegen veränderte sich etwas. Die anfängliche Begeisterung darüber, Gipfelerfahrungen zu verstehen und selbst zu machen ging zurück, wobei die Pioniere glaubten so weit wie möglich gegangen zu sein. Die erhofften Resultate waren ausgeblieben. Aus der Sicht unseres Instituts ist der Grund der, das die früh entwickelten Denkmodelle grundsätzlich einen Fehler hatten und ungeeignet waren die eigentlichen Probleme zu lösen.

In den neunziger Jahren geschah jenseits dieser Bereiche der Psychologie etwas, dass die radikal wirksame Heilung auf psychologischem wie physischem Gebiet betraf. Es wurde eine Gruppe von Therapien, die alle unabhängig von einander entwickelt wurden, verfügbar. Dr. Charles Figley von der Universität des Bundesstaates Florida (der den Begriff Posttraumatisches Belastungssyndrom prägte) trieb für einige dieser Therapien die Akzeptanz in der psychologischen Hauptströmung voran und benannte sie „Power-Therapien“. Der ganze Bereich ist zu diesem Thema immer noch in Aufruhr, da konventionell ausgebildete Therapeuten und akademische Psychologen diesen neuen Prozessen Widerstand leisten – aus dem einfachen Grund, dass sie aus konventioneller Sicht einfach zu schön um wahr zu sein sind.

Diese Power-Therapien haben eine Veränderung in dem, was man heute auf dem beruflichen Gebiet der körperlichen und emotionalen Heilung für möglich hält bewirkt, die die humanistische und transpersonelle Psychologie nie erreichten.
Diese Werkzeuge sind unglaublich schnell, einfach und effektiv und die Menschen beginnen aufgrund ihrer verblüffenden persönlichen Erfahrungen damit, ihre kulturellen Prämissen in Frage zu stellen.
Diese veränderte Haltung hat auch seine Auswirkung auf unser Institut, da so ein Klima und eine Gruppe von Therapeuten und anderen Heilern entstand, die bereit sind sich anzusehen, was unsere WHH-Technik (Heilen aus ganzem Herzen) erreichen kann und die sich damit auch wohl fühlen, dass die Ergebnisse den hoch gesteckten Erwartungen tatsächlich entsprechen.

Die meisten Heiler, die mit Power-Therapien arbeiten, sind nicht auf der Suche nach einem Gipfelzustand. Tatsächlich halten die meisten von Ihnen dies wohl nicht mal für möglich. Derzeitig überwiegt Vorstellung in diesem Beruf dass es den Leuten besser geht je mehr traumatisches Material sie heilen, und da ist meist auch etwas Wahres dran. Allerdings führen diese Techniken dazu, dass sich die Leute für eine bestimmte Zeit nach der Anwendung soviel besser fühlen, dass es nicht allein durch die Heilung ihrer augenblicklichen Schmerzen erklärbar ist. Während, oder direkt nach einer Heilungssitzung berichtet ein signifikanter Prozentsatz der Klienten von den unterschiedlichsten spirituellen und schamanischen Erfahrungen, von denen sie zuvor nicht gehört hatten oder an die sie nicht glaubten. Jedoch verfliegen diese wunderbaren Momente fast immer bald.

Aus der Sicht unseres Instituts ähnelt die Traumaheilung sehr dem Vorgehen, Leuten die in der Hölle sind, mal die Folterinstrumente zu erleichtern. Nach dem Ende der Sitzung ist man immer noch in der Hölle, nur fühlt man sich etwas wohler dort. Ich bitte dies nicht miss zu verstehen: Die Arbeit dieser Pioniere ist grundlegend und für Millionen notwendig. Aber was wir wirklich wollen, ist eine Veränderungsmöglichkeit für die Menschen, dass sie wirklich in einem Gipfelzustand leben. Schließlich haben Sie ja für Ihre eigene erstaunliche Gipfelerfahrung auch nicht jahrelange Psychotherapie gebraucht, nicht wahr?

Ein Neuer Ansatz
An dieser Stelle möchte ich (Grant McFetridge) ein bisschen meiner eigenen Geschichte erzählen, damit Sie unseren Ansatz besser verstehen. Ich war einer der glücklichen Menschen, die einfach ein gutes Leben haben, egal was an Furchtbarem in ihrem Leben passiert. Rückblickend war ich etwa zu dreiviertel der Zeit in einem Zustand, der „Weg der Schönheit“ oder auch manchmal „Lebendigkeit“ genannt wird. Nur wusste ich davon nichts. Der Unterschied zwischen mir und anderen Menschen war nicht so ausgeprägt, dass ich oder andere es bemerkt hätten und erst in meinen Zwanzigern konnte ich klar erkennen, dass ich irgendwie anders als die anderen war. Aber nachdem ich es nicht besser wusste nahm ich an,dass es sich um ein kulturelles Phänomen handelte. Das änderte sich als ich 29 Jahre alt war, und während eines für mich sehr traumatischen Ereignisses ins Durchschnittsbewusstsein zurückfiel und dort blieb. Für mich war es die Hölle. Die meisten Leute spüren das Ausmaß der Unerfreulichkeit ihrer Situation nicht, weil sie es nicht anders kennen und keine Vergleichsmöglichkeiten mit einem besseren Zustand haben.

Damit fing für mich eine Suche an, das zurückzugewinnen, was ich verloren hatte. Ich hatte in dieser Suche einige Vorteile: Zum einen wusste ich genau worin die Unterschiede [zwischen beiden Bewusstseinszuständen] bestanden und konnte diesen Unterschied sprachlich ausdrücken. Zweitens wusste ich, dass man den Zustand permanent haben konnte, da ich ihn bis zu meinem 29 Lebensjahr selbst hatte. Drittens wusste ich, dass es nicht darum ging, daran zu arbeiten ein besserer Mensch zu werden oder um spirituelle Techniken oder Therapien, da ich den Zustand von klein auf hatte und ich ganz bestimmt kein liebes, spirituelles Kleinkind war, obwohl ich diesen Zustand hatte. Zu meiner großen Verwunderung hatte keiner der spirituellen Lehrer, die ich aufsuchte keine Ahnung wovon ich sprach. Die spirituellen Übungen, die ich fanatisch betrieb, brachten mich nicht in den Zustand den ich wollte. Während dieser Zeit hatte ich durch den Gebrauch einer Reihe von Techniken ein ganzes Sortiment unterschiedlicher spiritueller, schamanischer und anderer Bewusstseinserfahrungen -was mich weiter erstaunte, da dies zwar toll war, jedoch nicht das was ich suchte und ich keine Ahnung hatte, was in meiner Psyche los war. Ich war ein erfolgreicher Berater für Elektrotechnik und Universitätsdozent zu dieser Zeit, und ein zugrunde liegendes Modell zu finden und zu verstehen, dafür war ich ja nun ausgebildet. Ich lernte wirklich jedes Modell, jede Übung, jeden Glauben, die ich finden konnte. Jedoch war nichts davon auf der richtigen Spur, da meine persönliche Erfahrung dem widersprach.

Außerdem wurde ich in dieser Zeit krank und näherte mich dem Tode. Das trieb mich dazu, mich auch mit körperlichen und seelischen Heilungsmethoden zu befassen. Ich starb beinahe, bevor mich eine Freundin mit einer Variante des Holotropen AtmensTM
heilte. Es stellte sich heraus, dass der Grund für meine Krankheit in der riesigen Verzweiflung lag, die ich im Alter von 29 Jahren erlebte, zusammen mit einem unbewussten Entschluß, dass ich nie das haben konnte, was ich im Leben wirklich wollte, und das es daher keine Grund gäbe weiter zu leben. Durch diese Erfahrung erkannte ich dass emotionale Heilung wichtig war und folglich entschloss ich mich alles in meiner Psyche zu heilen. Dafür erfand ich die Whole-Hearted-Healing Technik (Heilen aus ganzem Herzen), da keine effektiven, schnellen und permanenten Heilungstechniken zu dieser Zeit verfügbar waren, von denen ich Kenntnis gehabt hätte.

Während ich das angesammelte Trauma eliminierte erkannte ich allmähllich die dreiteilige Natur des Gehirns. Später fand ich heraus, das ein Gehirnbiologe, Dr. Paul MacLean, in den sechziger Jahren dies ebenfalls entdeckt hatte. Jedoch hatte es dieser fundamentale Durchbruch im Verständnis des tatsächlichen biologischen Kräftspiels in der Psyche nie bis in den Beruf des Psychologen geschafft. Und bis heute ist es praktisch unbekannt. Kurz zusammengefasst besagt diese Entdeckung, dass unser Gehirn in bei einem durchschnittlichen Menschen in unabhängig voneinander agierenden Teile untergliedert ist. Obwohl es dafür auch wissenschaftliche Begriffe gibt, kennen wir sie im Alltag als Körper, Herz und Kopf. Es gibt noch weitere dieser Gehirnabschnitte, oder kurz Gehirne oder Brains, die den meisten weniger vertraut sind.

Aufgrund dieses Einblicks erkannt ich dass viele (aber nicht alle) Peak States (Gipfelzustände, Plateauzustände) dadurch zustande kamen, dass diese Brains sich zu einem vereinigtem Organismus verbanden. Und das der Zustand, den ich verloren hatte, durch das relativ durchgehende Verschmelzen mehrerer dieser Brains zustande kam. Nachdem ich nun wusste, was notwendig war um den Zustand „Weg der Schönheit“ wieder zu bekommen, wusste ich leider aber immer noch nicht, wie ich das anstellen sollte. Und ich hatte ein Menge ungeklärter Einzelheiten in meinem Verständnis von all diesen spirituellen und schamanischen Erfahrungen, die ich gemacht hatte. Deswegen überlegte ich mir, wenn ich nun all das traumatische Material in mir heilen würde, würde ich schon irgendwann dahinter kommen, was denn nun meine Brains dazu veranlasste separat zu bleiben. Zugegebenermaßen kein sehr eleganter Ansatz, aber ich war perplex. Ich hatte während dieser Arbeit die Unterstützung vieler mutiger und engagierter Freiwilliger, die sich als Versuchspersonen zur Verfügung stellten, und ich hätte es nie ohne sie geschafft. Und schlussendlich konnten wir das Kernproblem knacken. Sechs Monate später fanden wir dann die Lösung. Das führte recht schnell zum Verständnis wie sich all das, was ich je erfahren oder gelesen hatte in dem elegant einfachen „Entwicklungsereignismodell“ zusammenfügte. Das war eine der Hoch-Phasen in meinem Leben. Ich verstand endlich was all diese anderen Zustände und Erfahrungen verursachte und wie man es anstellen musste, diese effizient wieder zu bekommen. Und dass mein ursprüngliches Ziel, den „Weg der Schönheit“ wieder zu bekommen, nur ein ganz geringer Teil dessen war, was ich tatsächlich an Gipfelzuständen haben konnte.

Aufbauend auf diesem grundlegenen Durchbruch führte dies zu allen möglichen Entdeckungen in den Bereichen der Heilung, der Spiritualität und anderen grundlegenden Menschheitsfragen.




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